2025-2032
3. Förderperiode des Bundesprogramms „Demokratie leben!“
Standort: Waren (Müritz)
Das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) ist im Januar 2025 in seine 3. Förderperiode (2025 bis 2032) gestartet. Mit dem Programm fördert das BMFSFJ zivilgesellschaftliches Engagement auf allen Ebenen des Staates für ein vielfältiges und demokratisches Miteinander sowie die Arbeit gegen Radikalisierungen und Polarisierungen in der Gesellschaft.
„Demokratie leben!“ ist bereits seit 2015 als lernendes Bundesprogramm konzipiert. Es reagiert auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen und wird kontinuierlich weiterentwickelt. Für die 3. Förderperiode (2025 bis 2032) hat das BMFSFJ das Bundesprogramm angepasst und dabei die Ziele und Strukturen neu justiert und stärker fokussiert – vor allem mit Blick auf die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen und auf Grundlage der gewonnenen Erfahrungen aus der 1. Förderperiode (2015 bis 2019) und 2. Förderperiode (2020 bis 2024).
Der bisherige Dreiklang der Programmziele bleibt erhalten: „Demokratie fördern. Vielfalt gestalten. Extremismus vorbeugen„. Durch die Stärkung zivilgesellschaftlicher Strukturen schafft das Programm geeignete Rahmenbedingungen und treibt gleichzeitig unter anderem die Weiterentwicklung der pädagogischen Fachpraxis, der Beratung und des demokratischen Engagements voran.
Ziele in der 3. Förderperiode
Ziel des Bundesprogramms ist es, zur Stärkung der Demokratie und eines friedlichen, respektvollen Zusammenlebens beizutragen, Teilhabe zu fördern und die Arbeit gegen jede Form von Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und Demokratiefeindlichkeit zu ermöglichen. Dazu wird auch weiterhin zivilgesellschaftliches Engagement auf allen Ebenen des Staates in den drei Handlungsfeldern „Demokratieförderung“, „Vielfaltgestaltung“ und „Extremismusprävention“ gefördert.
Das Bundesprogramm unterteilt sich in fünf Programmbereiche:
- bundeszentrale Infrastruktur
- Landes-Demokratiezentren
- Partnerschaften für Demokratie
- Innovationsprojekte und Extremismusprävention in Strafvollzug und Bewährungshilfe
- Sondervorhaben
Die Projektförderung setzt verstärkt auf Vernetzung, Wissensaustausch und bundesweite Qualitätsentwicklung.
In der Regel wird eine längerfristige Gesamtförderdauer von bis zu acht Jahren ermöglicht.
- Um Vernetzung, Wissensaustausch und bundesweite Qualitätsentwicklung zu stärken, wird für verschiedene Themen die Entwicklung einer bundeszentralen Infrastruktur gefördert.
- Demokratie entscheidet sich vor Ort, darum werden Kommunen mit der Förderung von Partnerschaften für Demokratie sowie Bundesländer mit der Unterstützung von Landes-Demokratiezentren zielgerichtet bei ihrem Engagement für eine demokratische, freie und friedliche Gesellschaft gestärkt und unterstützt.
- Demokratieförderung gehört aber auch in den digitalen Raum. Als eigener Bereich werden unter anderem die Anwendung digitaler Methoden und – angesichts der Zunahme von Hass und Desinformationen im Netz – Medien- und Debattenkompetenz für den politischen Diskurs unterstützt.
- Durch Innovationsprojekte gibt es Unterstützung für die Entwicklung neuer, kreativer Ideen und Lösungsansätze, die aktuelle Fragen und Herausforderungen in der Demokratie, Vielfaltgestaltung und gegen jede Form von Extremismus bearbeiten.
Ziele der Partnerschaften
Die Partnerschaften für Demokratie erreichen durch die Weiterleitung der Zuwendung an Letztempfänger folgende Ziele:
- Sie ermöglichen und stärken demokratische Selbstwirksamkeit, indem sie gemeinsam mit den Zielgruppen teilhabeorientierte Maßnahmen und innovative Formate entwickeln, die das Erleben von demokratischer Selbstwirksamkeit im unmittelbaren Lebensumfeld ermöglichen.
- Sie erweitern demokratische Bündnisse, indem sie Unterstützerinnen und Unterstützer sowie Bündnispartnerinnen und Bündnispartner gewinnen und die Zusammenarbeit mit relevanten Institutionen und Organisationen suchen mit dem Ziel, eine breite lokale Verantwortungsgemeinschaft zu schaffen.
- Die Akteurinnen und Akteure der Partnerschaften für Demokratie erhalten Handlungssicherheit mit lokalen Herausforderungen, etwa im Umgang mit rechtspopulistischen und rechtsextremen Akteurinnen und Akteuren.
- Die Partnerschaften für Demokratie sprechen demokratieskeptische Menschen durch teilhabeorientierte Maßnahmen und Partizipation an, damit diese einen konstruktiven Umgang mit dem Thema Demokratieskepsis entwickeln. Die Partnerschaften für Demokratie versuchen, demokratieskeptische Menschen zu ermutigen, an demokratischen Prozessen zu partizipieren und darin Selbstwirksamkeit zu erfahren.
- Die Partnerschaften für Demokratie stärken die Kompetenzen zur Konfliktbearbeitung, zum Beispiel über Weiterbildung und Vernetzung.
- Sie erarbeiten Schutzkonzepte für zivilgesellschaftliche Akteurinnen und Akteure und gefährdete Gruppen. Dadurch stärken sie unter anderem Solidarität für Betroffene von Bedrohungen und Übergriffen und sensibilisieren für antidemokratische Gefährdungen.
Hinweis!
Welche Letztempfänger Zuwendungen erhalten, entscheidet das Bündnis der Partnerschaft für Demokratie. Dieses prüft die von zivilgesellschaftlichen Organisationen beantragten Einzelmaßnahmen und spricht eine Förderempfehlung aus.
Klingt dies für Sie interessant und möchten mehr über die Arbeit im Bündnis der Partnerschaft für Demokratie erfahren, dann wenden Sie sich an das Federführende Amt oder die Koordinierungs- und Fachstelle.